Geflüchtete in kleine Gruppen aufteilen

Leserbrief unseres Mitglieds André Schäfers angesichts der Entgleisungen bei einer Bürgerinformationsveranstaltung zur Unterbringung Geflüchteter in Killer

In unserer Gesellschaft geht seit einiger Zeit ein rauer Wind durch unsere Demokratie. In einer Demokratie dürfen alle ihre Meinung äußern, aber es wäre wünschenswert, wenn dies mit Respekt und auf Augenhöhe geschieht. Obszöne Laute und Worte helfen in einer sachlichen Debatte nicht weiter. Demokratie kann nur gewährleistet werden, wenn alle zu Wort kommen und das gegenüber auch Ausreden darf – egal von welcher Couleur oder, ob der Punkt einem in diesem Moment missfällt.
Wenn unser Landrat die Bürger und Bürgerinnen früh in die Planung der Asylunterkunft mit einbinden will, ist dies löblich. Aber eine Diskussion kann nur funktionieren, wenn eine höfliche und respektvolle Art zu reden, gewährleistet ist. Die Fragen und Nöten der Bevölkerung sollten gehört werden, aber dies sollte auch auf anderer Seite der Fall sein.
Dass gewisse Personengruppen Ressentiments schüren und dadurch eine Verrohrung der Debattenkultur erst entsteht, ist sehr beängstigend für unseren zukünftigen Diskurs. Dass dem Landrat bei den Unterkünften für Geflüchtete, die Hände gebunden sind, kommt nicht zur Sprache. Er bekommt oftmals sehr kurzfristig vom Bund gesagt, wie viele Personen dem Landkreis zugeteilt werden.
Da die Kontingente an verfügbaren Wohnraum erschöpft sind und die Nutzung von Turnhallen, abgesehen von den nicht humanen Zuständen dort, oftmals auch am Widerstand der Bevölkerung scheitert, scheint solle Immobilien wie das „Lamm“ sich anzubieten. Viele Häusle im Zollernalbkreis sind unbewohnt, teils als Spekulationsobjekt, teils als Wertanlage oder weil es „das Enkelchen vielleicht mal brauchen könnte“. Es würde genügend Wohnraum für Geflüchtete geben, so das diese in kleinen Gruppen, in den ganzen Kreis aufgeteilt werden könnten. Kleine Gruppen, könnte man besser integrieren und es würde das „Sicherheitsgefühl“ der Bevölkerung steigern.
Statt den Landrat auszubuhen, sollten wir Personen in die Pflicht nehmen, welche leere Häuser zurückhalten, um ihr eigenes Kapital zu vermehren. Denn am Ende geht es hier um Menschen, nicht um eine Art von Ware.